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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Hildegards Geheimnis
The Dutchess Offline




Beiträge: 124

11.10.2007 08:10
Vorstellung Hildegard von Bingens Antworten

Ich hoffe Ihr steinigt mich nicht aber ich kopiere hier Wikipedia, geht schneller und gut geschrieben:


Hildegard von Bingen (* um 1098; † 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen), war Benediktinerin (seit 1136 Äbtissin) und gilt als erste, aber nicht typische Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Ein umfangreicher Briefwechsel mit auch harschen Ermahnungen gegenüber selbst hochgestellten Zeitgenossen und Berichte über weite Seelsorgereisen einschließlich öffentlicher Predigttätigkeit sind uns erhalten. Dass dies einer Frau in der mittelalterlichen Gesellschaft möglich war, lässt sich dadurch erklären, dass ihr prophetisches Selbstverständnis von ihrer Umwelt geteilt wurde. Ihre Reliquien werden in Eibingen aufbewahrt.

Interdisziplinäres Wirken: Die Bedeutung Hildegards von Bingens lässt sich schlecht in einzelne Kategorien zwängen, da sich das Weltbild seit der Aufklärung stark verändert hat. In ihrer Zeit waren bedeutende Personen Universalgelehrte. Hildegard von Bingen wird allgemein gesprochen als eine Person eingeschätzt, die durch eigene Denkansätze neue Impulse setzte und damit einen erweiterten, ganzheitlichen Blickwinkel ermöglichte.

Religiöse und politische Bedeutung in ihrer Zeit: Ihr selbstbewusstes, charismatisches Auftreten führte zu ihrer großen Bekanntheit. Sie predigte als erste Nonne öffentlich dem Volk die Umkehr zu Gott (u. a. auf Predigtreisen nach Mainz, Würzburg, Bamberg, Trier, Metz, Bonn und Köln). Kaiser Barbarossa rief sie als Beraterin in seine Pfalz Ingelheim. Auch im hohen Alter unternahm sie noch Reisen zu verschiedenen Klöstern.

Seite aus dem Liber Divinorum OperumWegen ihres Glaubens und ihrer Lebensart wurde sie für viele Menschen zur Wegweiserin. Schon zu ihren Lebzeiten nannten viele sie eine Heilige. Hildegard begründete diese Auffassung, indem sie sich für ihre theologischen und philosophischen Aussagen immer wieder auf Visionen berief. Damit sicherte sie ihre Lehren gegen die Lehrmeinung ab, dass Frauen aus eigener Kraft nicht zu theologischen Kenntnissen in der Lage seien. Sie selbst bezeichnete sich als „ungebildet“. Unter anderem griff sie auf der Seite des Papstes in die theologische Auseinandersetzung um die Wandlung des Altarsakraments ein.

Ihre moralische Lehre faszinierte zu ihrer Zeit nicht nur die Nonnen, sondern auch Mönche, Adlige und Laien. Mit starkem Selbstbewusstsein setzte sie ihre Interessen gegen andere durch, sowohl aus Überzeugung als auch zur Durchsetzung politischer Ziele (z. B. bei der Bestattung eines begüterten Exkommunizierten oder dem Abstreiten der Besitzrechte des Disibodenberges).

Vor allem sind es die drei theologischen Werke, die ihren damaligen Ruhm begründeten. Ihr Hauptwerk Scivias („Wisse die Wege“) ist eine Glaubenslehre, in der Weltbild und Menschenbild untrennbar mit dem Gottesbild verwoben sind. Die philosophisch-theologische Gesamtschau, die in allen wesentlichen Punkten der damaligen offiziellen Kirchenlehre entspricht, wird in 26 Visionen dargestellt. Das zweite Visionswerk Liber Vitae Meritorum („Buch der Lebensverdienste“) könnte man als visionäre Ethik beschreiben. In ihm werden 35 Laster und Tugenden gegenübergestellt. Das dritte Buch Liber Divinorum Operum ist Hildegards Schau über Welt und Mensch. Sie beschreibt hier die Schöpfungsordnung als etwas in dem Leib und Seele, Welt und Kirche, Natur und Gnade in die Verantwortung des Menschen gestellt sind.

Ebenfalls zum theologischen Gesamtwerk zu zählen ist ihre umfangreiche Korrespondenz mit hohen geistlichen und weltlichen Würdenträgern (darunter auch Bernhard von Clairvaux), die in ca. 300 Schriftstücken erhalten geblieben ist. Darin zeigt sie ihren außergewöhnlich starken Charakter und Gottesglauben. Für ihre Zeit wirken ihre offenen Worte und Ermahnungen, die sie gegenüber König und Papst führte, besonders bemerkenswert. Ihre Herkunft sowie die Besetzung höchster Kirchenämter durch Verwandte (u. a. ihr Bruder Hugo als Domkantor von Mainz) verschafften ihr den nötigen Einfluss, um angehört zu werden.


Bedeutung in Biologie und Medizin: Bekannt ist, dass Hildegard in den 1150er Jahren auch medizinische Abhandlungen verfasste. Im Gegensatz zu den religiösen Schriften sind hier jedoch keine zeitgenössischen Exemplare erhalten. Alle zitierten Texte stammen aus späteren Zeiten (13. bis 15. Jahrhundert). In diesem Zeitraum gab es naturgemäß viele Abschriften, Ergänzungen und Umschreibungen. Heute sind 13 Schriften bekannt, die Hildegard als Verfasserin angeben, wobei deren Identität mit der Äbtissin angezweifelt wird. Der Begriff Hildegard-Medizin wurde als Marketingbegriff erst im 20. Jahrhundert eingeführt.


Weltall-Darstellung aus dem Liber SciviasInteressant für Biologie und Medizin sind ihre Abhandlungen über Pflanzen und Krankheiten. Nach 1150 verfasste Hildegard mit Causae et Curae (Ursachen und Heilungen) ein Buch über die Entstehung und Behandlung von verschiedenen Krankheiten. Das zweite der naturkundlichen Werke heißt Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Buch über das innere Wesen (Beschaffenheit und Heilkraft) der verschiedenen Kreaturen und Pflanzen“, weshalb Hildegard heute teilweise als erste deutsche Ärztin bezeichnet wird. Diese naturkundlichen Werke zählen u. a. zu den Standardwerken der mehr esoterisch orientierten Naturheilkunde. Zu ihrer Zeit waren Ärzte Klostermediziner und angebliche Wunderheiler; es gab kein wissenschaftliches Medizinstudium. Die Leistung Hildegards liegt unter anderem darin, dass sie das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der Volksmedizin zusammenbrachte und erstmals die volkstümlichen Pflanzennamen nutzte. Sie entwickelte vor allem aber eigene Ansichten über die Entstehung von Krankheiten, Körperlichkeit und Sexualität. Eigene medizinische Verfahren entwickelte sie nicht, sondern trug lediglich bereits bekannte Behandlungsmethoden aus verschiedenen Quellen zusammen. Auch Edelsteine und Metalle bezog sie in ihre Behandlungsempfehlungen ein.

Der Gedanke der Einheit und Ganzheit ist auch ein Schlüssel zu Hildegards natur- und heilkundlichen Schriften. Diese sind ganz davon geprägt, dass Heil und Heilung des kranken Menschen allein von der Hinwendung zum Glauben, der allein gute Werke und eine maßvolle Lebens-Ordnung hervorbringt, ausgehen kann.


Bedeutung in der Musik: Die unter dem Namen Symphonia armonie celestium revelationum („Symphonie der Harmonie der himmlischen Erscheinungen“) überlieferte Sammlung geistlicher Lieder der Hildegard von Bingen umfasst 69 Stücke mit überlieferten Melodien, vier Liedtexte ohne Melodien sowie das in Text und musikalischer Notation erhaltene theologische Singspiel ordo virtutum, das in zwei Fassungen vorliegt (Urfassung in der Visionsschrift Scivias sowie im sog. Rupertsberger Riesencodex (Wiesbaden) und das am reinsten die visionäre Gedanken- und Bilderwelt Hildegards zum Ausdruck bringt.

Die kompositorische Leistung der Hildegard von Bingen wird in der Fachwelt jedoch kontrovers diskutiert. Die in vielen Teilen stark vom zeitüblichen Gregorianischen Gesang abweichenden Notationen und reichhaltigen Melismen mit ihren zum Teil großen Ambitus sowie immer wiederkehrende Neumenabfolgen sprechen entweder für eine individuelle Innovation seitens Hildegards oder aber für ein mangelndes Können, das in einer Art Baukastensystem die einzelnen Neumen mit dem Text verbindet. Die Frage, ob die Melodien den Texten angepasst wurden oder ob sich der Liedtext den Neumen unterordnet, wurde bislang von der Musikwissenschaft nicht eindeutig beantwortet.


Werke: Liber Scivias (1141-1151)
Liber vitae meritorum (1148-1163)
Liber divinorum operum (1163-1173/74)
Vita Sancti Ruperti (um 1168)
Physica
Causae et curae

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Die Königin bin ich

kristall Offline



Beiträge: 298

11.10.2007 08:56
#2 RE: Vorstellung Hildegard von Bingens Antworten

Klar, hier darf 'gesteinigt' werden ;-)
Die Geschosse aber nicht gegen einander richten.
Ich hab mal die Engel gerufen und sie gebeten die Steine mit ihrer Energie zu laden.

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